Von der Industrie und den Verbrauchern werden dringend nachhaltige Kunststofftypen gesucht, die Beiträge zur Verbesserung der aktuellen Klima- und Umweltthemen liefern.
Diese werden auf der diesjährigen Fakuma 2023, eine der wichtigsten internationalen Fachmessen für Kunststoffverarbeitung, vom 17. – 21. Oktober in Friedrichshafen vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP vorgestellt.
Aktuellste Entwicklungsergebnisse sind neue Typen des Biokunststoffs Polybutylensuccinat (PBS), die den Einsatz in mehr Verarbeitungsverfahren und somit in deutlich mehr Produkten ermöglichen, als es bislang möglich war. Das praxisorientierte Fachwissen im Bereich Biokunststoffe des Fraunhofer IAP erstreckt sich von der Synthese bis zur gezielten Anpassung der Eigenschaften für verschiedenste Anwendungen. Die neuentwickelten Kunststoffmaterialien sind das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit mit Industrie- und Forschungspartnern.
Die Realisierung einer nachhaltigen Kunststoffwirtschaft nimmt hierbei konkrete Formen an. Denn als Rohstoff für PBS können cellulosehaltige pflanzliche Wert- und Reststoffe genutzt werden. Die Monomere des PBS, Butandiol und Bernsteinsäure, werden durch Aufspaltung der Cellulose und anschließende Fermentation gewonnen. PBS ist recyclingfähig, biologisch abbaubar und weist mit Polyolefinen vergleichbare Eigenschaften auf.
Langfristiges Ziel der Forschungstätigkeiten ist es, eine Wertschöpfungskette zur Herstellung von vollständig biobasierten PBS-Materialien in Deutschland zu etablieren. Eine Steigerung der verfügbaren Mengen und die Erhöhung der Typenvielfalt von PBS auf dem Markt könnte einen bedeutenden Fortschritt für eine nachhaltige Kunststoffwirtschaft bedeuten.
Die neuen PBS Kunststofftypen bieten vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, angefangen beim Extrusionsblasformen über Folienproduktion bis hin zu anspruchsvollen Spritzgussteilen.
Die Standbetreuung des Fraunhofer IAP steht mit vielfältigen Exponaten vom 17. bis zum 21.10.2023 auf der Fakuma in Halle A6 am Gemeinschaftsstand 6412 der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB) für interessierte Messebesucher bereit.
Text: Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP