- Nur 4 Prozent brauchen in den kommenden zwei Jahren kein frisches Geld
- Große Mehrheit rechnet mit erfolgreichen Finanzierungsrunden
8 von 10 Startups in Deutschland (79 Prozent) brauchen innerhalb der nächsten zwei Jahre frisches Kapital. Dabei ist die Zuversicht bei Gründerinnen und Gründern hoch, dass die Finanzierungsrunden erfolgreich verlaufen. Im Schnitt müssen diese Startups 3,3 Millionen Euro einsammeln – etwas weniger als noch vor einem Jahr, als der durchschnittliche Kapitalbedarf bei 4 Millionen Euro lag. Das sind Ergebnisse aus einer Befragung von rund 150 Tech-Startups im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Nur 4 Prozent der Startups haben in den kommenden 24 Monaten keinen Kapitalbedarf, 17 Prozent können dazu aktuell noch keine Aussage machen. Von den Startups mit Kapitalbedarf haben 15 Prozent die Finanzierung bereits gesichert, 84 Prozent sind dagegen noch auf der Suche nach frischem Geld. „Die Startup-Finanzierung wird angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit Ukraine-Krieg, steigender Inflation und Turbulenzen an den Börsen nicht eben einfacher. Zugleich hat die Bedeutung digitaler Technologien und Lösungen in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen, so dass Gründerinnen und Gründer mit wirklich innovativen Ideen und Lösungen sehr gute Chancen haben, auch weiterhin eine Finanzierung zu finden“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.
Die große Mehrheit der Startups mit Kapitalbedarf teilt diesen Optimismus und ist sich sicher, am Ende erfolgreich zu sein. 38 Prozent halten es für sehr wahrscheinlich, dass sie die benötigten Mittel finden werden, 48 Prozent für eher wahrscheinlich. Zugleich ist nur rund ein Drittel (38 Prozent) der Startups der Meinung, dass es in Deutschland ausreichend Venture Capital gibt. Ebenfalls rund ein Drittel (33 Prozent) denkt darüber nach, mit dem eigenen Startup ins Ausland zu gehen, weil es in Deutschland zu wenig Kapital gibt. So beklagen 31 Prozent, dass sie gerne Venture Debt nutzen würden, das Angebot in Deutschland aber nicht attraktiv genug ist. Berg: „Wenn wir innovative Unternehmen in Deutschland halten wollen, muss es künftig noch stärker darum gehen, neue Investorengruppen wie institutionelle Anleger zu aktivieren. Vor allem entwicklungsintensive Tech-Startups brauchen einen international wettbewerbsfähigen Zugang zu Wagniskapital.“
Die Börse als mögliche Finanzierungsmöglichkeit ist dabei für eine knappe Mehrheit der Startups ebenfalls eine interessante Perspektive. 57 Prozent geben an, dass sie sich vorstellen können, mit ihrem Startup in Zukunft an die Börse zu gehen.
Text: Bitkom e.V.