Eine Trendwende beim Auftragseingang zeichnet sich nicht ab. Im Juni und auch mit Blick auf das erste Halbjahr 2024 gingen die Orders deutlich zurück. Insbesondere das Inland und die Euro-Länder schwächeln.
Auch im Juni 2024 ist der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau deutlich unter dem Vorjahreswert geblieben. Die Bestellungen sanken um real 9 Prozent. Aus dem Inland kamen 8 Prozent weniger Aufträge, aus dem Ausland lag das Minus bei 10 Prozent. Noch deutlicher sanken die Bestellungen aus den Euro-Ländern, sie gingen um 12 Prozent zurück. Aus den Nicht-Euro-Ländern kamen 8 Prozent weniger Aufträge.
„Die Auftragslage ist insgesamt enttäuschend. Damit ist die Bilanz für das erste Halbjahr eindeutig negativ. Eine Trendwende ist bisher nicht in Sicht, mehr noch: Die sich noch zu Jahresbeginn abzeichnende konjunkturelle Stabilisierung hat zuletzt einen Rückschlag hinnehmen müssen“, sagt VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.
Dr. Ralph Wiechers, VDMA-Chefvolkswirt: „Damit erste Ansätze einer auslandsgetriebenen zyklischen Erholung insbesondere in Deutschland nicht ausgebremst werden, bedarf es einer konsequent angebotsorientierten Politik für mehr Investitionen und Innovationen.“
Für das erste Halbjahr 2024 resultierte unterm Strich ein Rückgang der Auftragseingänge um real 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Von Januar bis einschließlich Juni sanken die Inlandsorders um 18 Prozent, aus dem Ausland kamen 9 Prozent weniger Bestellungen (Euro-Länder: minus 14 Prozent, Nicht-Euro-Länder: minus 7 Prozent). „Damit erste Ansätze einer auslandsgetriebenen zyklischen Erholung insbesondere in Deutschland nicht ausgebremst werden, bedarf es einer konsequent angebotsorientierten Politik für mehr Investitionen und Innovationen. In der Wachstumsinitiative der Bundesregierung sind hierzu bereits einige hilfreiche Maßnahmen angelegt. In dieser Richtung muss es beharrlich und mit einer echten Deutschland-Geschwindigkeit weitergehen“, resümiert der VDMA-Chefvolkswirt.
Über den VDMA e.V.
Der VDMA vertritt 3600 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung und Mittelstand. Die Unternehmen beschäftigen insgesamt rund 3 Millionen Menschen in der EU-27, davon mehr als 1,2 Millionen allein in Deutschland. Damit ist der Maschinen- und Anlagenbau unter den Investitionsgüterindustrien der größte Arbeitgeber, sowohl in der EU-27 als auch in Deutschland. Er steht in der Europäischen Union für ein Umsatzvolumen von geschätzt rund 910 Milliarden Euro. Rund 80 Prozent der in der EU verkauften Maschinen stammen aus einer Fertigungsstätte im Binnenmarkt.
Text: VDMA e.V.