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VDMA über die Hannover Messe 2023: „Starkes Zeichen für den Industriestandort“

by Redaktion

Nach drei Corona-Jahren hat die Hannover Messe 2023 ein gelungenes Comeback gefeiert. Die Aussteller aus dem Maschinen- und Anlagenbau zeigten mit ihren Technologien, wie der Klimawandel bekämpft und die intelligente Produktion vorangebracht werden kann.

Inmitten der aktuellen Debatte um den Industriestandort Deutschland und Europa zeigten sich die Maschinenbaufirmen auf der Hannover Messe zuversichtlich, ihre starke Stellung auf dem Weltmarkt auch weiter halten zu können, wenn die Politik für verlässliche und wettbewerbsfördernde Rahmenbedingungen sorgt. „Klimaschutz und Nachhaltigkeit stehen in der ganzen Welt inzwischen ganz oben auf der Agenda der Industrie. Um die angestrebte Klimaneutralität zu erreichen, braucht es neue, intelligente Technologien und Lösungen für eine ressourcenschonende und effiziente Produktion quer durch alle Lebensbereiche. Gerade hier auf der Hannover Messe haben wir das große Interesse der Kunden an den Lösungen gespürt, die der Maschinen- und Anlagenbau dafür bereitstellt. Deshalb war die Messe für unsere Branche in diesem Jahr ein voller Erfolg und ein wichtiges Zeichen, dass mit intelligenter und vernetzter Produktion die großen Herausforderungen unserer Zeit gelöst werden können“, resümierte VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann das Geschehen in den Messehallen.

Die nächste Stufe von Industrie 4.0

Welche Bedeutung der Maschinen- und Anlagenbau für den Industriestandort hat, zeigte sich während der Messetage auch an den zahlreichen Besuchen von Spitzenpolitikern an den Ständen der VDMA-Mitgliedsfirmen. So informierten sich unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sowie das SPD-Präsidium über die Innovationskraft der zumeist mittelständischen Aussteller. „Erneut hat die Hannover Messe ihre Funktion als globale Plattform für die industrielle Transformation unter Beweis gestellt. Mit dem Konzept des Datenökosystems Manufacturing-X haben die Verbände und die Industrie 4.0-Community die nächste Stufe von Industrie 4.0 der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Hier entsteht eine Alternative zu zentralen Datenplattformen, die insbesondere dem industriellen Mittelstand die Tür zu neuen, digitalen Geschäftsmodellen eröffnet“, sagte der stellvertretende VDMA-Hauptgeschäftsführer Hartmut Rauen. „Die Führungsrolle der deutschen und europäischen Automatisierungsindustrie kann so einen weiteren großen Schritt in die digitale Zukunft machen.“

Energiemanagement und Dekarbonisierung im Fokus

Auch in diesem Jahr war der VDMA mit einer Vielzahl von Themen in den Messehallen präsent, die die breite Aufstellung des Maschinen- und Anlagenbaus zeigten. Ein besonderer Fokus lag dabei auf den Fragen der künftigen Energieerzeugung und -versorgung. „Die Relevanz der Energiethemen strahlte in diesem Jahr mehr als jemals zuvor auf die gesamte Messe aus. Die Hallen waren gut besucht, und das Interesse sowohl von Industrie- als auch von Politikerseite an Lösungen für Energieerzeugung, Energiemanagement und Dekarbonisierung sowie zur Verbesserung der Versorgungssicherheit war sehr hoch“, resümierte Dr. Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer VDMA Power Systems. „Die Transformationstechnologien des Energieanlagenbaus spielten hierbei eine wesentliche Rolle. Zum Erhalt beziehungsweise zur Ansiedlung von Lieferketten und Wertschöpfung im Energieanlagenbau in Europa muss die Politik den Unternehmen jetzt dringend auch langfristige Planungs- und Investitionssicherheit bieten“, betonte er. 

Auf dem Weg zu digitalen Ökosystemen

Entscheidend für die intelligente und vernetzte Produktion sind auch Softwarelösungen, mit denen der industrielle Mittelstand die industrielle Transformation voranbringen kann. Entsprechend groß war der Besucherandrang am VDMA Gemeinschaftsstand Software und Digitalisierung. „Die Vernetzung von Softwareindustrie und Maschinenbau gewinnt immer weiter an Bedeutung, wie auch der starke Zuwachs an Ausstellern im Ausstellungsbereich Digital Ecosystems verdeutlichte. Um die digitale Transformation in der Industrie in der ganzen Breite umzusetzen, muss noch mehr in digitalen Ökosystemen gedacht werden. Datenerfassung und -verarbeitung, Geschäftsmodelle und Datenschutz sind die zentralen Herausforderungen der gesamten Industrie“, erklärte Prof. Claus Oetter, Geschäftsführer VDMA Software und Digitalisierung. „Dafür haben unsere Aussteller mit ihren innovativen Softwareprodukten neue Lösungsansätze präsentiert.“

Datenaustausch und drahtlose Kommunikationssysteme

Eine Kernaufgabe für die Firmen lautet dabei, dass ihre Maschinen und Anlagen herstellerübergreifend miteinander kommunizieren und in der Produktion reibungslos zusammenarbeiten können. „Der herstellerübergreifende Datenaustausch ist von entscheidender Bedeutung für die industrielle Transformation. Entsprechend groß war das Interesse der Besucher an unserer Initiative umati“, sagte Andreas Faath, Leiter VDMA Machine Information Interoperability. Mit umati existiert der erste Data-Space für standardisierte Produktionsinformationen, der ein wichtiger Baustein für Manufacturing-X ist. „In umati vereinen sich über 300 Unternehmen, um auf Basis von OPC UA, der Weltsprache der Produktion, Produktionsdaten in einen gemeinsamen Data-Space zu kommunizieren.“

Auch drahtlose Kommunikationssysteme zählen in den kommenden Jahren zu den wichtigsten Bausteinen auf dem Weg zur digitalen Transformation in der Industrie und der Gesellschaft. „Die zum ersten Mal gemeinsam von der VDMA AG WCM, dem ZVEI und der Deutschen Messe gestaltete Industrial Wireless Arena + 5G Networks & Applications auf der Hannover Messe war ein voller Erfolg“, resümierte Reinhard Heister, Geschäftsführer VDMA Elektrische Automation.

„Erneut hat die Hannover Messe ihre Funktion als globale Plattform für die industrielle Transformation unter Beweis gestellt.“

Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA (Foto: © VDMA e.V.)

Antriebs- und Fluidtechnik verbucht hohen Zuspruch

Sehr zufrieden zeigten sich auch die ausstellenden Unternehmen aus Antriebs- und Fluidtechnik mit der Hannover Messe 2023. Beide Branchen konnten mit den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit punkten und eine Vielzahl von Innovationen zeigen, die auf Digitalisierung, Hybridisierung und Softwarelösungen der Antriebs- und Fluidtechnologie beruhen. „Die Qualität der Gespräche war sehr gut und auch der Zuspruch ausländischer Besucher ist erfreulicherweise wieder deutlich angestiegen“, sagte der stellvertretende VDMA-Hauptgeschäftsführer Hartmut Rauen. Die von den Fachverbänden Antriebs- und Fluidtechnik getragenen Sektorkomitees CETOP und EUROTRANS richteten gemeinsam die Netzwerkveranstaltung „International Motion & Drive Summit“ aus, die – gesponsert von der Deutschen Messe AG – mit Teilnehmern aus der ganzen Welt ein voller Erfolg war. 

Druckluft- und Vakuumtechnik zeigen digitale Lösungen

Zufrieden mit dem Messeverlauf zeigten sich auch die Aussteller auf der Compressed Air and Vacuum (ComVac). „Weltweit führende Anbieter von Druckluft- und Vakuumtechnik haben gezeigt, dass die Digitalisierung eine wichtige Rolle für die Energieeinsparung hat. Die Aussteller zeigten ergänzend konkrete Beispiele zur Zustandserfassung (Condition Monitoring), zur vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance) und zum intelligenten Ersatzteil- und Wartungsmanagement,“ sagte Christoph Singrün, Geschäftsführer VDMA Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik. Mit der „Orientierungshilfe SMART Service Druckluft 4.0 / Vakuum 4.0 – Wertschöpfung aus Maschinendaten“ unterstützt der VDMA seine Mitglieder auf diesem Weg. „Unser hervorragend besuchtes 1. Internationales CEO-Panel Druckluft & Vakuum 2023 machte deutlich, welche enormen Leistungen die Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Produkte und Geschäftsmodelle bereits erzielt haben“, betonte Singrün.

Text: VDMA e.V.

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