- Bundeskanzler Olaf Scholz zum „Tag der innovativen Gesundheitswirtschaft“: „Deutschland ist starker Pharmastandort“
- 250 Gäste aus Gäste aus Politik, Unternehmen und Wissenschaft
- Ergebnisse zu Oxford Economics-Studie über industriepolitische Strategien vorgestellt
Beim „Tag der innovativen Gesundheitswirtschaft“ des vfa diskutierten heute in Berlin mehr als 250 Gäste aus Politik, Unternehmen und Wissenschaft über Innovationskraft, Wettbewerbsfähigkeit sowie Versorgungssicherheit. Angesichts des hohen Innovationsdrucks, großer geopolitischer Herausforderungen und einer hinkenden Translation herrschte große Einigkeit über die Dringlichkeit zum Handeln.
Bundeskanzler Olaf Scholz lobte in einer Videobotschaft die innovative Gesundheitswirtschaft als „Zukunftsindustrie“. Er sagte: „Deutschland ist ein starker Forschungsstandort. Wir sind gleichzeitig ein starker Pharmastandort.“ Um diese Stellung zu halten, sei es wichtig, „dass wir von allen großen Ländern in Europa am meisten in Forschung und Entwicklung investieren“. Um im internationalen Standortwettbewerb zu bestehen, will er dafür sorgen, dass Deutschland und Europa noch besser und schneller bei der Zulassung von Arzneimitteln und bei der Durchführung klinischer Studien werde.
Mario Brandenburg, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, unterstrich die Bedeutung der forschenden Pharmaunternehmen für die deutsche Wirtschaft: „Sie sind der Wachstums- und Innovationstreiber. Forschung und Entwicklung sind entscheidend für den Standort.“
Dr. Jörg Kukies, Staatssekretär im Bundeskanzleramt, stellte fest, dass zuletzt im internationalen Standortvergleich andere Regionen im Vergleich zu Deutschland und Europa „schneller unterwegs“ waren. Er machte deutlich: „Wir wollen die Innovationskraft stärken.“ Dafür setze die Bundesregierung unter anderem auf den Patentschutz und eine Beschleunigung klinischer Studien.
Dr. Andreas Audretsch, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundetag, machte gleich zu Beginn seines Impuls klar: „Wir wollen, dass Deutschland ein starker Industriestandort bleibt.“ Beim Bürokratieabbau gehe es nicht darum Standards zu senken, sondern dass man Prozesse entschlacke.
vfa-Präsident Han Steutel betonte: „Wir müssen die Innovationskraft in Deutschland stärken, die Wettbewerbsfähigkeit steigern und die Versorgung sichern.“ Dafür bietet die Pharmaindustrie die wahrscheinlich größte Chance. „Sie ist der innovative Kern der industriellen Gesundheitswirtschaft und strahlt weit über ihre eigenen Branchegrenzen hinaus. Denn sie steht für all das, was wir brauchen, um auch künftig als Volkswirtschaft souverän im Wettbewerb zu bestehen: Innovationskraft, Wertschöpfung und Versorgungssicherheit.“
Oxford Economics-Studie zu industriepolitischen Maßnahmen vorgestellt
Auf dem „Tag der innovativen Gesundheitswirtschaft“ präsentierte der vfa eine Studie mit einem Vergleich verschiedener industriepolitische Maßnahmen. Dafür hat Oxford Economics im Auftrag des vfa unter dem Titel „Internationaler Vergleich aktueller industriepolitischer Strategien mit Auswirkungen auf den Hightech-Sektor“ 35 Programme identifiziert und im Detail analysiert. Betrachtet wurden die industriepolitischen Strategien aus Deutschland, der EU, den USA, China, Japan, Südkorea und Indien.
Für alle gleich ist das Ziel, die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Die Aktivitäten der USA und China richten sich vor allem darauf, globale Vormachtstellungen in Hightech-Bereichen auf- und auszubauen. Bei den Programmen im Pharmasektor versuchen China und die USA, ihre Industrie mit vor ausländischer Konkurrenz und Wissensabfluss zu schützen. In den USA wird beispielsweise versucht, den Vorsprung in der biotechnologischen Spitzenforschung durch Ausfuhrverbote zu sichern.
Pharmaindustrie bietet Chancen
Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass für Deutschland eine gezielte Förderung zukunftsträchtiger Schlüsseltechnologien essenziell für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit sowie seine technologische Souveränität ist. Dabei ist die Pharmaindustrie eine vielversprechende Chance.
Über den vfa
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 48 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 102.000 Mitarbeiter:innen. Rund 21.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.
Text: Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (vfa)