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Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Mai 2024

by Redaktion
  • Die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland hat sich zu Jahresbeginn mit einem realen BIP-Zuwachs um 0,2 % im 1. Quartal leicht belebt. Wachstumsimpulse gingen dabei vor allem von den Bauinvestitionen (witterungsbedingt) sowie dem Außenbeitrag (Ausfuhren minus Einfuhren) aus. Ausrüstungsinvestitionen und privater Konsum dürften sich dagegen noch schwach entwickelt haben. Im Zuge geringerer Inflationsraten, erwarteter geldpolitischer Lockerungen, steigender Löhne und Einkommen, einem stabilen Arbeitsmarkt und zunehmender Impulse von der Außenwirtschaft dürfte sich die konjunkturelle Erholung allmählich festigen und an Breite und Dynamik gewinnen.
  • Die Produktion im Produzierenden Gewerbe ging nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im März preis-, kalender- und saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat leicht um 0,4 % zurück. Die Herstellung in der Industrie verringerte sich zuletzt ebenfalls um 0,4 %. Die Ausbringung im Baugewerbe nahm indes um 1,0 % zu. Die Energieproduktion verringerte sich erneut um 4,2 %. Im Quartalsvergleich ergaben sich in der Industrie und auch im Produzierenden Gewerbe insgesamt – trotz der jüngsten Rücksetzer – spürbare Zuwächse um 0,7 % bzw. 1,0 %. Im Baugewerbe kam es im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal sogar zu einem Anstieg um 3,9 %, wobei die milde Witterung eine Rolle gespielt haben dürfte.
  • Die preisbereinigten Umsätze im Einzelhandel (ohne Kfz) sind im März gegenüber dem Vormonat spürbar um 1,8 % gestiegen, nachdem sie in den vorangegangen vier Monaten rückläufig waren. Im Vorjahresvergleich meldete der Einzelhandel ein reales Umsatzplus von 0,3 %. Insgesamt tendieren die Frühindikatoren für den privaten Konsum zunehmend aufwärts, wenn auch ausgehend von einem niedrigem Niveau.
  • Die Inflationsrate lag im April unverändert bei 2,2 %. Die Inflation zeigt damit seit März 2023 einen rückläufigen Trend. Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,5 %, nachdem sie im März erstmals seit Februar 2015 gesunken waren. Die Energiepreise hingegen sind gegenüber dem Vorjahresmonat weiter gesunken, zuletzt um 1,2 %. Im Bereich der Dienstleistungen war der Preisauftrieb weiterhin mit +3,4 % überdurchschnittlich.
  • Auf dem Arbeitsmarkt kommt die übliche Frühjahrsbelebung im Zuge der schwachen Konjunktur noch nicht in Fahrt. Der Aufwärtstrend bei der Arbeitslosigkeit setzte sich mit einem Anstieg um saisonbereinigt (sb) 10.000 Personen fort. Gleichzeitig legte die Erwerbstätigkeit im März weiter zu (sb +8.000 Personen), wenn auch mit geringerer Dynamik. Einzelne Frühindikatoren haben sich zuletzt etwas eingetrübt. Mit der erwarteten wirtschaftlichen Erholung und der voranschreitenden Beschäftigungsaufnahme Geflüchteter aus der Ukraine dürfte sich die Lage am Arbeitsmarkt im späteren Jahresverlauf wiederbeleben.
  • Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen stieg nach endgültigen Ergebnissen im Februar um 10,0 % ggü. dem Vormonat (+31,1 % ggü. Vorjahresmonat) auf 1.785. Dies ist die höchste Zuwachsrate auf Monatsbasis seit März 2022. Der IWH-Insolvenztrend weist für April 2024 mit 1.367 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften einen Höchstwert seit Beginn der Erfassung im Januar 2016 aus. Gleichzeitig erwartet das IWH ab Mai bzw. spätestens ab Juni eine Entspannung der Insolvenzzahlen.

Text: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

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