Anja Siegesmund: „Wirtschaft will Fortsetzung des Green Deals und im nächsten Schritt den Clean Industrial Deal – damit Europa wettbewerbsfähig bleibt.“
Eine große Mehrheit der BDE-Unternehmen hat sich in einer aktuellen Mitgliederumfrage klar für die konsequente Fortsetzung der Ziele des europäischen Green Deals ausgesprochen. Die Befragung vom Juli dieses Jahres – mit hoher Beteiligung der Mitgliedsunternehmen des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft – ergab, dass mehr als vier von fünf Teilnehmenden (82 Prozent) die Fortsetzung des in der vorigen Wahlperiode begonnenen Green Deals als „wichtig“ (43 Prozent) oder mindestens als „eher wichtig“ (39 Prozent) einstufen. Damit wird deutlich, welch hohe Bedeutung den europäischen Bestrebungen nach einer nachhaltigen und klimaschonenden, aber zugleich wachstumsfreundlichen Politik aus der Branche der Kreislaufwirtschaft zugemessen wird.
Anja Siegesmund, Präsidentin des BDE: „Die Unternehmen der Kreislaufwirtschaft sind bereit für die Transformation hin zu einer umfassenden Circular Economy. Europa hat für die Transformation der Wirtschaft zu einem zirkulären Ansatz viel bewegt in den letzten Jahren. So entstehen faire Wettbewerbsbedingungen, wird die Rohstoffversorgung gesichert und das Klima geschützt. Ohne eine gut funktionierende Kreislaufwirtschaft sind die Klimaziele der EU nicht erreichbar. Umso wichtiger ist, dass die wiedergewählte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die noch zu verabschiedenden delegierten Rechtsakte auf den Weg bringt und gleichzeitig den Clean Industrial Deal aufsetzt.“
Aus Sicht des BDE sollte zur effizienten Umsetzung einer Circular Economy in der EU eine eigene Europäische Agentur für Kreislaufwirtschaft gegründet werden. Anja Siegesmund: „Wir brauchen eine Europäische Agentur für Kreislaufwirtschaft, um den Green Deal in allen Facetten in die Mitgliedstaaten zu tragen.“
Hintergrund
Der europäische Green Deal ist ein 2019 gestartetes Paket politischer Initiativen, mit dem die EU das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 und die Entwicklung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise auf dem Kontinent erreichen will. Die wiedergewählte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte kürzlich an, den Green Deal als „Clean Industrial Deal“ fortsetzen zu wollen, der weniger Bürokratie und mehr Wettbewerbsfähigkeit unter Beibehaltung der Nachhaltigkeitsziele bringen soll. Von der Leyen plant zudem ein neues Kreislaufwirtschaftsgesetz auf EU-Ebene, ohne dass dazu schon Details bekannt sind.
Text: BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e.V.