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Online-Dialog „Der Wert der Werbepost“ – bvdm mobilisiert die Branche für den Erhalt der Werbefreiheit

by Redaktion

Wenn das System unserer Briefkastenwerbung von Opt-out zu Opt-in umgestellt wird, drohen der Branche massive Verluste. Aktuell liegt von Bündnis 90/Die Grünen ein Antrag vor, diese Umstellung in ihr Wahlprogramm und damit in spätere Koalitionsverhandlungen aufzunehmen. Der Bundesverband Druck und Medien geht im Schulterschluss mit fünf großen Verbänden dagegen an.

Der Verein Letzte Werbung kämpft seit 2018 für eine gesetzlich verordnete massive Einschränkung von Werbepost. Sein Ziel: Derartige Printprodukte sollen nur dann zugestellt werden dürfen, wenn auf dem Briefkasten ein Schild „Werbung erwünscht“ angebracht ist (Opt-in). Deshalb brandmarkt er Werbepost mit falschen Zahlen und Behauptungen als Ressourcenverschwendung und klimaschädlich, bestreitet ihren Nutzen für Verbraucher, Handel und gemeinnützige Organisationen und setzt wissentlich Geschäftsgrundlagen und Arbeitsplätze unserer Branche aufs Spiel.

Dagegen wehrt sich der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) gemeinsam mit fünf weiteren Verbänden. Mit schriftlichen Stellungnahmen und Richtigstellungen sowie in systematischen politischen Gesprächen setzt sich die Verbändeallianz dafür ein, dass die Zustellung dieser Post auch in Zukunft erlaubt ist – es sei denn, es klebt ein Schild „Bitte keine Werbung“ auf dem Briefkasten (Opt-out).

Anlässlich der Gefahr, dass die von Letzte Werbung angestrebte Gesetzesänderung in das Wahlprogramm von Bündnis 90/Die Grünen aufgenommen wird – ein entsprechender Antrag liegt vor – gingen die Verbände in eine branchenübergreifende Offensive. Rechtzeitig vor dem entscheidenden Parteitag am 11.–13. Juni ließen sie den Initiator von Letzte Werbung, Sebastian Sielmann und seinen Unterstützer, Prof. Stephan Gäth (Justus-Liebig-Universität Gießen) gegen Befürworter der Werbefreiheit in einem Online-Dialog antreten. Für die Beibehaltung des aktuellen Systems argumentierten Dr. Ralph Dittmann, Geschäftsführer der WKS Druckholding GmbH, Martin Jacobi, Vizepräsident REACH, Deutscher Dialog Marketing Verband e.V. sowie Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski, Professor für Wirtschaftsrecht, Humboldt Universität Berlin. In der 90-minütigen Debatte wurde erneut deutlich, dass den Behauptungen von Sielmann und Gäth keine belastbaren Zahlen zugrunde liegen. Es zeigte sich weiterhin, dass sie sämtliche vorliegenden Studien und Fakten über die nachhaltige, ressourceneffiziente Holz-, Papier-, Druck- und Medienwirtschaft bzw. den Nutzen von Werbepost schlicht ignorieren. Vielmehr scheint es, dass sie Wirtschaft, Wettbewerb und Werbung per se für etwas Schlechtes halten und den Menschen vorgeben wollen, was gut für sie und moralisch wertvoll sei. Hier fanden sich deutliche Parallelen zum aktuellen Dilemma gesellschaftlicher Debatten, in denen eine bestimmte Haltung dem faktenbasierten Argument gegenübertritt.

Dementsprechend kritisierten im parallellaufenden Online-Chat viele der 220 Teilnehmer (davon die Mehrheit aus der Druck- und Medienwirtschaft) die fadenscheinigen Argumente, die dünnen Statistiken, die Ignoranz gegenüber belegbaren Fakten und abenteuerlichen Aussagen, mit denen Werbepost der Kampf angesagt wird.

„Jetzt kommt es mehr denn je darauf an, dass jeder Druckunternehmer die Politiker seiner Umgebung – vom Bürgermeister über den Landtagsabgeordneten bis zur Bundestagsabgeordneten – mit der gefährlichen Situation für unsere Branche, Handel, Werbetreibende und Verbraucher und konfrontiert, die droht, wenn sich die „Opt in“-Lösung durchsetzen sollte“, appelliert Dr. Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer des bvdm mit Nachdruck in die Branche.

Zu der Verbändeallianz, die sich für den Erhalt der Werbefreiheit einsetzt gehören der Bundesverband Druck und Medien (bvdm), der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft e.V. (ZAW), der Verband Deutscher Papierfabriken e.V. (vdp), der Deutscher Dialogmarketing Verband e.V. (DDV), der Handelsverband Deutschland (HDE) und der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter e.V. (BVDA).

Text: Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm)

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