Die Corona-Pandemie und ihre Folgen standen im Zentrum der Diskussionsrunde zum Thema „Zeitarbeit und VBG – Zusammenarbeit in schwierigen Zeiten“ mit BAP-Präsident Sebastian Lazay beim virtuellen 14. Branchentreff Zeitarbeit der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG).
Dabei betonte Lazay, dass die Zeitarbeit ein „Motor für Arbeitsschutzmaßnahmen ist und es daher auch nachweislich in keiner Branche ein gehäuftes Corona-Infektionsgeschehen bei Zeitarbeitskräften gegeben hat.“ Völlig unverständlich sei daher gerade vor diesem Hintergrund das von der Bundesregierung beschlossene weitgehende Verbot der Zeitarbeit in der Fleischindustrie ab dem 1. April 2021. Dieses sei nicht nur rein ideologisch geprägt, sondern auch rechtlich höchst bedenklich. „Umso wichtiger“, bekräftigte Lazay, „ist es daher, dass BAP und iGZ ein gemeinsames rechtliches Vorgehen gegen das Verbot beschlossen haben. Es ist an der Zeit, gegenüber dem Gesetzgeber hier ein Stoppzeichen zu setzen.“ Es müsse hier ein Dominoeffekt vermieden werden, bevor die Politik auch in anderen Branchen, wie z.B. der Logistik, ein Verbot der Zeitarbeit in Erwägung ziehe.
Ein weiterer Schwerpunkt der Debatte, an der neben Sebastian Lazay auch Christian Baumann, Bundesvorsitzender des iGZ, und Dr. Andreas Weber, Direktor Prävention der VBG, teilnahmen, waren die Möglichkeiten zur Impfung der Zeitarbeitskräfte in der Pflege. Nachdem es hier anfangs zu erheblichen Problemen kam, „hat es sich ausgezahlt, dass der BAP alle Landesgesundheitsminister angeschrieben hat. Hierdurch hat sich die Situation verbessert und mittlerweile können in allen Bundesländern die Zeitarbeitskräfte durch die jeweiligen Personaldienstleister zur Impfung angemeldet werden“, erläuterte Lazay (mehr Informationen).
Mit Blick auf die Digitalisierung der Arbeitswelt und den damit verbundenen strukturellen Wandel, machte der BAP-Präsident deutlich, dass „andere Länder digital viel weiter sind als wir. Wir nutzen als BAP unser internationales Netzwerk mit WEC und WEC-Europe daher dafür, um die Branche auf den digitalen Wandel auszurichten“.
Text: Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e.V. (BAP)