Gastgewerbeumsatz 35,0 % unter Vorkrisenniveau
Gastgewebeumsatz, Januar 2022 (vorläufige Ergebnisse, kalender- und saisonbereinigt)
+9,7 % real zum Vormonat
+9,7 % nominal zum Vormonat
+107,0 % real zum Vorjahresmonat
+114,4 % nominal zum Vorjahresmonat
Der Umsatz im Gastgewerbe ist im Januar 2022 gegenüber Dezember 2021 kalender- und saisonbereinigt sowohl real (preisbereinigt) als auch nominal (nicht preisbereinigt) um 9,7 % gestiegen. Gegenüber dem Lockdown-Monat Januar 2021 hat sich der reale Umsatz im Gastgewerbe mehr als verdoppelt (+107,0 %). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, lag der Gastgewerbeumsatz im Januar 2022 aber real 35,0 % unter dem Niveau des Februars 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland.
Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen verzeichneten im Januar 2022 gegenüber Dezember 2021 ein reales Umsatzplus von 5,4 %. Gegenüber Januar 2021, als aufgrund der Corona-Pandemie ein Beherbergungsverbot für privatreisende Gäste galt, verdreifachte sich der reale Umsatz nahezu (+193,0 %). Trotzdem lag der reale Umsatz im Januar 2022 noch 44,5 % unter dem Vorkrisenniveau vom Februar 2020.
In der Gastronomie stieg der reale Umsatz im Januar 2022 im Vormonatsvergleich um 11,6 %. Im Vergleich zum Januar 2021, als die Gastronomie bis auf den Außer-Haus-Verkauf geschlossen war, stieg der Umsatz um 83,9 %, lag allerdings noch immer 30,7 % unter dem Niveau vom Februar 2020.
Methodische Hinweise:
Seit dem Berichtsmonat Juli 2021 werden alle in der Pressemitteilung angeführten Veränderungsraten basierend auf kalender- und saisonbereinigten Daten berechnet.
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die zeitweise starken Rückgänge und Anstiege zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.
Die Ergebnisse der Gastgewerbestatistik können besonders in den Sommermonaten von denen der Tourismusstatistik abweichen, da zum Beispiel der Umsatz in den Beherbergungsunternehmen zeitlich nicht immer mit den Übernachtungen zusammenfällt. Auch methodische Unterschiede führen zu abweichenden Ergebnissen.
Text: Statistisches Bundesamt (Destatis)