Rohstoffkreisläufe schließen – Recyclingwirtschaft und Automobilindustrie im Dialog auf der IAA MOBILITY 2025
Im Rahmen der IAA MOBILITY 2025, in Kooperation mit der IFAT Munich, diskutierten Bernd Fleschenberg, COO der TSR Group und Vorsitzender des Arbeitskreises Metallrecycling im BDE – Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e.V., und Michael Püschner, Leiter Umwelt und Nachhaltigkeit beim VDA – Verband der Automobilindustrie e. V., über die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für die Zukunft der Automobilindustrie.
Die Session „Turning Points: How Circularity Is Reshaping the Future of Mobility“ verdeutlichte: Nachhaltige Mobilität gelingt nur, wenn Recyclingwirtschaft, Automobilindustrie und Politik ihre Kräfte bündeln.
Recycling als Standortfaktor
Fleschenberg betonte, dass Recycling heute nicht nur eine ökologische, sondern auch eine ökonomische Dimension hat: „Mehr Recyclingrohstoffe in der Produktion bedeuten weniger Energieverbrauch, geringere CO₂-Emissionen und mehr Unabhängigkeit von kritischen Rohstoffimporten.“
Urban Mining bildet dabei eine wichtige Rohstoffquelle: „Indem wir die Potenziale konsequent nutzen, schließen wir Kreisläufe und stärken die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Europa.“
Perspektive der Automobilindustrie
Püschner unterstrich die Rolle der Kreislaufwirtschaft: „Circular Economy müssen wir ganzheitlich denken – vom effizienten Einsatz von Materialien über Wiederaufbereitung von gebrauchten Teilen bis hin zum Recycling. Das Design der Fahrzeuge spielt dabei eine wichtige Rolle. Fahrzeuge müssen so entwickelt werden, dass wir noch mehr Materialien und Komponenten am Ende des Fahrzeuglebenszyklus hochwertig zurückgewinnen können.“
Darüber hinaus machte er deutlich, dass Unternehmen für Investitionen in Recycling und den Einsatz von Recyclingrohstoffen verlässliche politische Rahmenbedingungen und Planungssicherheit benötigen.
Im Panel bestand Einigkeit, dass Urban Mining und Design for Circularity zentrale Hebel sind, um Ressourcen effizienter zu nutzen, Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und die Klimaziele zu erreichen.
Zum Abschluss betonte Fleschenberg: „Die Herausforderungen können wir nur gemeinsam bewältigen. Entscheidend ist, dass Recycling von Anfang an in Wertschöpfungsketten mitgedacht wird.“
Der BDE sieht die Session als wichtigen Schritt, um den Dialog zwischen Recyclingwirtschaft und Automobilindustrie zu intensivieren – im engen Schulterschluss mit VDA und IFAT.
Text: BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e.V.