Zum Abschluss der smartLAB connects 2021 (7. bis 8. September): Digitalkonferenz der LABVOLUTION setzt neue Impulse für die Laborbranche.
Kompakt, effizient und informativ: mit einer positiven Resonanz ist am Mittwoch die Premiere der smartLAB connects zu Ende gegangen. Die zweitägige Digitalkonferenz der LABVOLUTION brachte mehr als 60 internationale Experten aus Wissenschaft, Industrie und Politik zusammen, um über neue Lösungen und Prozesstechnologien für die Labor- und Life-Sciences-Branche zu diskutieren. Mehr als 700 Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, am Wissenstransfer teilzunehmen und mit der Laborbranche zu netzwerken. Die Vorträge und Diskussionen haben dem Dialog zu den Schwerpunktthemen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Pandemie wichtige Impulse gegeben. Das Online-Event wurde anstelle der Labortechnikmesse LABVOLUTION ausgerichtet, die wegen der Entwicklungen rund um Covid-19 abgesagt werden musste.
„Wir freuen uns sehr, dass so viele hochqualifizierte Sprecher*innen und Teilnehmer*innen unserem digitalen Alternativkonzept gefolgt sind und sich auf der Online-Plattform ausgetauscht haben“, sagt Bernd Heinold, Projektleiter smartLAB connects. „Wir werden daher zum klassischen Messeformat der LABVOLUTION auch zukünftig eine digitale Konferenz-Plattform anbieten.“
In den Vorträgen und Talk-Runden gingen die Referenten insbesondere auf Themen wie Neue Wege für die Wirkstoff-/Impfstoffentwicklung, Laborautomation und Digitalisierung sowie Nachhaltigkeit in Labor und Life-Science-Unternehmen ein. Ebenso stand die Fort- und Weiterbildung für Technische Angestellte und Laborant*innen auf der Agenda.
Neue Wege für die Wirkstoff-/Impfstoffentwicklung
Ein Highlight der Digitalkonferenz war das Vortragsprogramm von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, das spannende Themen rund um Wirkstoff-/Impfstoffentwicklung, -produktion und -logistik bot. „Corona als Treiber für neue Wege in der Wirkstoffentwicklung und -produktion in Europa“ lautete das Thema, zu dem Dr. Stefan Oschmann, Vizepräsident bei acatech und ehemaliger CEO von Merck, Prof. Dr. Oscar-Werner Reif von Sartorius, Dr. Frank Lammers von Sanofi Aventis, Dr. Barbara Holtz von Dassault Systèmes und Prof. Dr. Nils Hoppe von der Leibniz Universität Hannover über Learnings aus der Pandemie diskutiert und Handlungsfelder für die Zukunft aufgezeigt haben.
Moderator Prof. Dr. Thomas Scheper, Sprecher des acatech Themennetzwerks Biotechnologie, fasst zusammen: „Die Biotech-Branche hat in der Corona-Pandemie eindrucksvoll bewiesen, zu welchen Leistungen sie fähig ist“.
Ebenso interessant war das Wissenschaftssymposium, dass vom BIOspektrum und der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM), der Deutschen Gesellschaft für Toxikologie (GT) sowie der Gesellschaft für Genetik (GfG) veranstaltet wurde. Auf der Agenda standen unter anderem aktuelle Ansätze zu Impfstoffen und der Einsatz von künstlicher Intelligenz in Pandemien.
Was sind die Lektionen aus der Pandemie? Welche Auswirkungen werden diese auf Forschung und Industrie haben? Diesen Fragen gingen Dr. Thorsten Teutenberg, Bereichsleiter, Institut für Energie- und Umwelttechnik e. V. (IUTA) e.V., Prof. Dr. Thomas Bosch, Direktor des Zoologischen Instituts, Universität Kiel sowie Dr. Harald Meyer, Managing Director, YMC Europe im Rahmen einer von Wiley organisierten Podiumsdiskussion nach.
Laborautomation und Digitalisierung
Unter dem Dach der smartLAB connects fand zudem der AnalytikTag des Instituts für Energie- und Umwelttechnik e. V. (IUTA) statt. Dort drehte sich alles um „Flexible Laborautomation und Digitalisierung“. Eine Panel-Diskussion mit Experten zum Thema „Standards und Schnittstellen: wie weit sind wir noch vom Labor der Zukunft entfernt?“ rundete das Programm des AnalytikTages ab.
Die vor einigen Monaten neu gegründete Initiative link_the_lab war am ersten Veranstaltungstag in das Konferenzprogramm der smartLAB connects integriert. Im Rahmen einer Live-Demonstration aus dem neuen Conncetivity Space von labforward in Berlin wurden Anwender interaktiv durch das smarte Labor geführt. Spannende Highlights waren dabei über Funk verkoppelte Multisensorik, Al-gesteuerte kollaborative Robotik, miteinander kommunizierende Geräte verschiedener Hersteller sowie Workflow-Management. Weitere Themen waren Intelligentes Gefahrstoffmanagement und Einblicke in das Arbeiten mit SiLA.
Nachhaltigkeit in Labor und Life-Scienes-Unternehmen
Der Nachhaltigkeitstag zeigte das breite Spektrum an Nachhaltigkeitsthemen im Life-Sciences-Bereich auf. „In vielen Vorträgen wurden Lösungswege vorgestellt, wie beispielsweise der Plastikverbrauch reduziert oder Methoden in Bezug auf einen geringeren Ressourcenverbrauch optimiert werden können“, erläutert Dr. Kerstin Hermuth-Kleinschmidt, NIUB Nachhaltigkeitsberatung. „Es wurden aber auch die Herausforderungen deutlich, denen sich Anwender:innen wie Unternehmen stellen müssen – und hier wurde betont, wie wichtig Wissen(saustausch) und Kooperation sind, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Damit zeigt sich auch, wie wichtig neue Formate wie die smartLAB connects sind, um als Austausch-, Wissens- und Informationsplattform für die Labor- und Life-Sciences-Branche zu dienen“.
Fort- und Weiterbildung für Technische Angestellte und Laborant:innen
Fort- und Weiterbildung war das zentrale Thema der Aktivitäten der Gläsernes Labor Akademie aus Berlin, das digitale Labor-4.0-Workshops für Technische Angestellte und Laborant*innen der Life Sciences veranstaltet. Das Programm mit den Schwerpunkten Digitalisierung, Automatisierung und Miniaturisierung bot unter anderem Sessions zu den Themen „Papierlose Forschungsdokumentation mit dem elektronischen Laborbuch“ oder „Next Generation Sequencing“ an.
Traditionell war der Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e. V., diesmal mit einer Session zum Thema Genom Editing, vertreten. So berichteten unter anderen Dr. Tobias Brügmann vom Thünen-Institut für Forstgenetik (vTI), Prof. Dr. Christian Jung von der Christian-Albrechts-Universität Kiel sowie Prof. Dr. Klaus Jany (WGG) über die Möglichkeiten der Genomeditierung zur Bewältigung zukünftiger Herausforderungen an die Pflanzenzüchtung und veranschaulichten anhand konkreter Projekte entsprechende Zielsetzungen.
Die nächste LABVOLUTION wird vom 9. bis 11. Mai 2023 auf dem Messegelände in Hannover veranstaltet.
Text: Deutsche Messe AG – LABVOLUTION