Mit über 2.200 Ausstellern aus mehr als 50 Ländern hat die ACHEMA heute in Frankfurt ihre Messetore geöffnet. Die weltweit wichtigste Veranstaltung der Prozessindustrie zeigt Ausrüstung und Verfahren für die Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie.
Fokusthemen der diesjährigen ACHEMA sind das digitale Labor, Produkt- und Prozesssicherheit sowie modulare und vernetzte Produktion, die sich sowohl in der Ausstellung als auch im Kongressprogramm wiederfinden. Bei der Eröffnungspressekonferenz standen vor allem die Themen internationale Zusammenarbeit und Innovationen im Mittelpunkt. Branchenexperten betonten deren Bedeutung für das Erreichen der Klimaziele und die Bewältigung von Herausforderungen wie Versorgungssicherheit und stabile Lieferketten.
Vom 22. bis zum 26. August 2022 zeigen Hersteller von Laborausrüstung und verfahrenstechnischen Komponenten, Anlagenbauer, Automatisierer und Werkstoffentwickler ihre neuesten Produkte und Verfahren. Rund die Hälfte der Aussteller kommt aus dem Ausland. Trotz bestehender Reisebeschränkungen sind 74 Aussteller aus China bei der ACHEMA 2022 vertreten. Weiterhin hoch ist die Resonanz mit 143 ausstellenden Firmen auch in Indien.
In der Eröffnungspressekonferenz standen vor dem Hintergrund der derzeitigen politischen Weltlage vor allem die Themen Nachhaltigkeit und internationale Zusammenarbeit im Mittelpunkt.
Der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie, Dr. Wolfang Große Entrup, betonte, dass die Unternehmen trotz kräftig steigender Produktionskosten und sinkender Verkaufsmengen an ihren Zielen festhielten. „Wir lassen uns nicht vom Weg der Transformation abbringen, den wir bereits vor Jahren begonnen haben. Klimaschutz, Ressourcenschonung, Kreislaufwirtschaft sind Mega-Aufgaben. Und wir gehen sie an.“ Große Entrup warnte jedoch davor, dass die EU-Kommission kaum noch leistbare Anforderungen an die Unternehmen stelle. „Unsere Branche will und muss Transformation und Wettbewerbsfähigkeit in Einklang bringen. Es hilft niemandem und schon gar nicht dem Klima, wenn unsere Unternehmen wegen monströser Auflagen aus der EU flüchten und ihre Produktion in Länder mit 08/15-Standards verlagern.“
Als Vorsitzender des ACHEMA-Ausschusses unterstrich Jürgen Nowicki, dass internationale Zusammenarbeit angesichts der massiven Herausforderungen, vor denen die Branche, aber auch die Menschheit insgesamt steht, sich nur durch Zusammenarbeit bewältigen lassen. Die ACHEMA schaffe genau dies: „Die Prozessindustrie, unsere Community, die wir hier auf der ACHEMA versammeln, hält viele Schlüsselelemente, viele Puzzleteile zur Lösung in ihren Händen.“ Nowicki nannte als Beispiele für die Innovationskraft der Branche die schnelle Entwicklung und Bereitstellung performanter Impfstoffe in der Pandemie und den Beitrag zur Klimaneutralität, indem die Prozessindustrie beispielsweise die technologische Basis zur Nutzung erneuerbarer Energieträger oder für ein erfolgreiches Recycling im Rahmen der Kreislaufwirtschaft bereitstellt. Ebenso käme die E-Mobilität ohne Innovationen in der Elektrochemie nicht voran.
Auch Dr. Klaus Schäfer, Vorsitzender des DECHEMA e.V., der den ACHEMA-Kongress mit fast 600 Vorträgen verantwortet, ging auf das Thema Innovation ein: „Sie ist ein Schlüssel, um in einem so herausfordernden Umfeld bestehen und auch künftig erfolgreich sein zu können. Der andere ist – vielleicht mehr denn je – Zusammenarbeit.“ Innovationen lassen sich bei der ACHEMA nicht nur bei den Ausstellern und im Kongressprogramm finden: Erstmals bietet die ACHEMA mit einer Start-up-Area jungen Unternehmen der Prozessindustrie und Existenzgründern eine zentrale Anlaufstelle. Dort zeigen Start-ups, wie sich Wissenschaft und Technologie in neue Dienstleistungen, profitable Produkte und neueste Verfahren umsetzen lassen.
Weitere Informationen: www.achema.de
Text: DECHEMA Ausstellungs-GmbH