Besonderer Fokus für die Home&Living Branche
BMUV präsentiert Entwurf für Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUV) hat am 18.06.2024 den bereits angekündigten Entwurf für eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) vorgelegt. Diese soll der Bundesregierung als zentraler Rahmen dienen, um die Umweltbelastung zu reduzieren, die Biodiversität zu schützen und den Klimaschutz zu fördern.
Die NKWS betont die bedeutende Rolle der zirkulären Wirtschaft und Ressourcenschonung bei der Erreichung von Klimaneutralität und Dekarbonisierung. Ein wesentlicher Fokus liegt darauf, die Emissionen in zentralen Branchen zu reduzieren, da diese hauptsächlich durch Rohstoffgewinnung und die Herstellung von Vorprodukten verursacht werden.
Besonderer Fokus für die Home&Living Branche:
Der Entwurf adressiert explizit die kurzen Nutzungszyklen vieler Güter, einschließlich Möbel. Die NKWS unterstützt das Ziel der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, den Rohstoffeinsatz für den Konsum privater Haushalte bis 2030 um mindestens 20 Prozent zu senken. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören u.a. die Vermeidung von Versandverpackungen im Online-Handel (hier: verstärkte Nutzung von Mehrwegsystemen) und die gezielte Nutzung von Sharing- und Mietmodellen bei Möbeln.
Im Rahmen der Initiative „Digitaler Produktpass“ sollen bis 2028 Pilotprojekte in acht Schlüsselsektoren – darunter auch die Möbelindustrie – umgesetzt werden, um Praxiserfahrungen zu sammeln und Kompetenzen aufzubauen. KMU erhalten dabei spezifische Förderprogramme und Dienstleistungen zur Unterstützung der Einführung von Produktpässen.
Mit diesem Entwurf will das BMUV einen Schritt zur Förderung einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Wirtschaftsweise in Deutschland und Europa setzen.
Christian Haeser, Geschäftsführer des HWB e.V., zur Umsetzung der Verordnung: „Der Entwurf der NKWS zeigt für die Home&Living Branche auf, wie die Kreislaufwirtschaft zukünftig durch die Unternehmen umgesetzt werden soll. Die Branche ist in vielen Bereichen bereits pro-aktiv unterwegs. Der Gesetzgeber darf im weiteren Verfahren allerdings nicht vergessen, dass bei den vorgeschlagenen Maßnahmen Augenmaß und Verhältnismäßigkeit gewährleistet sein muss. Bereits jetzt sind Unternehmen vielfältig mit überbordender Gesetzes-Bürokratie konfrontiert und belastet.“
Text: Handelsverband Wohnen und Büro e.V. (HWB)