- Bruttoinlandsprodukt schrumpft in 2024 um 0,1 Prozent
- Verlangsamtes Wachstum Chinas trifft deutsche Exportwirtschaft
- Die Pharma-Produktion wächst, Beschäftigungsaufbau hält an
Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiterhin in der Krise. Das Bruttoinlandsprodukt wird im Jahr 2024 voraussichtlich um 0,1 Prozent schrumpfen. Erst im kommenden Jahr ist mit einer leichten Belebung zu rechnen, die sich in einem Wachstum von 0,9 Prozent widerspiegeln dürfte. Das geht aus der Herbstprognose des vfa für die neuestes Ausgabe des MacroScopePharma Economic Policy Briefs hervor.
Gründe für die anhaltende Wirtschaftsflaute sind unter anderem strukturelle Herausforderungen – beispielsweise fehlende Fachkräfte und grundlegende technologische Veränderungen – und ein schwieriges weltwirtschaftliches Umfeld. Das globale Wachstum bleibt schwach, insbesondere aufgrund der Verlangsamung in China. Der weltweite Handel und die globale Investitionstätigkeit stagnieren, was die exportorientierte deutsche Wirtschaft hart trifft.
Die sinkende Inflation und steigende Realeinkommen dürften dagegen die Binnennachfrage stabilisieren. Die Inflation wird für das laufende Jahr auf 2,2 Prozent geschätzt. Doch trotz steigender Einkommen bleibt die Investitions- und Konsumbereitschaft aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten verhalten.
Investitionen für neuen Schub notwendig
„Die deutsche Wirtschaft steht vor enormen Herausforderungen. Vor allem die Industrie ist gefragt, ihr Geschäftsmodell zu erneuern: Hohe Kosten für Energie und Arbeit auf der einen und Technologiesprünge und Fachkräftemangel auf der anderen Seite erfordern eine neue Dynamik. Was wir jetzt brauchen sind Investitionen in Hightech – sowohl in der Produktion als auch in der Produktentwicklung“, sagt vfa-Chefvolkswirt Dr. Claus Michelsen. „Nur so bekommen wir einen Schub bei der Produktivität und der Wettbewerbsfähigkeit hin. Erst ab 2025 erwarten wir eine spürbare Erholung, aber auch diese wird unter dem Potenzial bleiben, wenn politische Weichenstellungen ausbleiben. Um so wichtiger ist deshalb die Umsetzung des Wachstumspakets aus dem Sommer.“
Die Pharma-Branche bleibt trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Schwäche ein wichtiger Stabilitätsfaktor. Nach einem Rückgang der Impfstoffnachfrage wird die Branche für 2024 und 2025 wieder wachsende Produktion und steigende Investitionen verzeichnen. Auch der Beschäftigungsaufbau in der Branche hält an, was ihre Rolle als Wachstumstreiber und Schlüsselindustrie im Wandel unterstreicht.
Michelsen: „Insbesondere durch den kontinuierlichen Beschäftigungsaufbau und die steigenden Investitionen in Forschung und Entwicklung bleibt die Pharma-Branche eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft, die auch im kommenden Jahr weiter an Bedeutung gewinnen wird.“
Über den vfa
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 48 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 102.000 Mitarbeiter:innen. Rund 21.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.
Text: Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (vfa)