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Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im August 2024

by Redaktion
  • Nach ersten, vorläufigen Ergebnissen („Schnellmeldung“) ging das Bruttoinlandsprodukt im Zeitraum April bis Juni preis-, kalender- und saisonbereinigt leicht um 0,1% gegenüber dem Vorquartal zurück. Mit der erneuten Eintrübung von Stimmungsindikatoren wie dem ifo-Geschäftsklimaindex, dem ZEW-Konjunkturindikator und dem S&P Global-Einkaufsmanagerindex zu Beginn des dritten Quartals sind die Risiken für die allgemein erwartete konjunkturelle Erholung gestiegen. Eine breitere konjunkturelle Belebung scheint damit vorerst nicht in Sicht zu sein.
  • Zum Ende des zweiten Quartals ist die Produktion gestiegen und auch die Auftragseingänge legten zum ersten Mal seit Jahresbeginn wieder zu. Die Produktion im Produzierenden Gewerbe nahm im Juni preis-, kalender- und saisonbereinigt um 1,4% gegenüber dem Vormonat zu. Im aussagekräftigeren Dreimonatsvergleich ist sie allerdings noch um 1,3% zurückgegangen. Die Entwicklung der Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe war weiterhin durch starke Schwankungen bei den Großaufträgen geprägt.
  • Die Aufhellung der Verbraucherstimmung dürfte sich, gemessen am GfK-Konsumklima, fortsetzen. Angesichts des seit Jahresanfang zu beobachtenden positiven Trends und wieder niedrigerer Inflationsraten und Tariflohnsteigerungen könnte es in der zweiten Jahreshälfte zu einer Belebung des privaten Konsums kommen.
  • Die Inflationsrate ist im Juli wieder leicht auf +2,3% gestiegen. Der Preisdruck seitens Nahrungsmittel hat sich zuletzt wieder etwas erhöht; im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Preise um 1,3%. Gleichzeitig hat sich der preisdämpfende Effekt durch billigere Energie verringert; hier lag die Jahresrate bei -1,7%. Die Kernrate (ohne Energie und Nahrung) blieb unverändert bei +2,9%. Die inflationsdämpfenden Faktoren dürften aber im weiteren Jahresverlauf überwiegen.
  • Am Arbeitsmarkt hinterlässt die stagnierende Wirtschaft immer deutlichere Spuren. Die registrierte Arbeitslosigkeit nahm im Juli saisonbereinigt mit 18.000 Personen deutlich stärker zu als saisonüblich. Bei der Zahl der Erwerbstätigen fällt der Anstieg im Juni saisonbereinigt mit +7.000 Personen jedoch deutlich geringer aus als zuvor. Auch die SV-pflichtige Beschäftigung hat saisonbereinigt mit +5.000 Personen im Mai gegenüber den Vormonaten zuletzt nur noch leicht zugelegt. Aktuelle Frühindikatoren deuten ebenfalls auf eine gedämpfte Entwicklung hin.
  • Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen lag im Mai nach endgültigen Ergebnissen mit 1.934 Fällen um 1,5% höher als im April. Im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug der Anstieg 30,9%. Der IWH-Insolvenztrend zeigt im Juli 2024 mit 1.406 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften eine Zunahme von 20,3% gegenüber dem Vormonatswert.

Text: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

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