Meldungen » Industrie & Wirtschaft » „Der Arbeitsmarkt ist unser Anker in unsicherem Fahrwasser“

„Der Arbeitsmarkt ist unser Anker in unsicherem Fahrwasser“

by Redaktion

Bundesminister Hubertus Heil zu den Arbeitsmarktzahlen für August 2022:

Der Arbeitsmarkt ist ein zuverlässiger Anker in wirtschaftlich unsicherem Fahrwasser. Das zeigen auch die aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit: Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst weiter und die Nachfrage nach neuem Personal bleibt hoch – aller globaler Risiken zum Trotz. Ein starkes Signal ist außerdem, dass die Unternehmen in diesem Jahr wieder mehr Ausbildungsstellen gemeldet haben, nachdem diese zwei Jahre lang zurückgegangen waren. Allerdings: Noch immer sind für das nun beginnende Ausbildungsjahr 76.000 junge Menschen unversorgt. Es ist wichtig, dass wir dieses Potenzial nicht links liegen lassen, denn das Land braucht nicht nur Master, sondern auch Meister.

Im Einzelnen:

Das Wachstum der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung setzte sich im Juni 2022 weiter fort, die Zahl lag mit 34,44 Millionen so hoch wie noch nie in einem Juni. Die Arbeitskräftenachfrage bewegt sich ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau. Im August waren bei der Bundesagentur für Arbeit saisonbereinigt zwar 1.000 Stellen weniger zur Vermittlung gemeldet als im Vormonat, die Nachfrage verharrt aber auf einem hohen Niveau von 887.000. Die Nutzung von Kurzarbeit befindet sich derweil weiterhin auf dem Rückzug. Im Juni bezogen 259.000 Beschäftigte Kurzarbeitergeld, ein Rückgang um 62.000 im Vergleich zum Vormonat.

Die Zahl der arbeitslosen Menschen hat sich im August 2022 gegenüber dem Juli um 77.000 auf nunmehr 2,547 Mio. erhöht. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent. Ein gewisser Anstieg der Arbeitslosigkeit ist in den Sommermonaten durchaus üblich, als zusätzlicher Faktor kam im August erneut die Erfassung ukrainischer Geflüchteter für die Arbeitsvermittlung hinzu. Für diese Personengruppe lassen sich aber auch Fortschritte in der Arbeitsmarktintegration beobachten: So sind zwischen Kriegsbeginn im Februar und Ende Juni 38.000 ukrainische Staatsbürger in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gekommen.

Erfreulich ist auch der kontinuierliche Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit, die während der Pandemie deutlich gestiegen war. Im August 2022 ist im Vergleich zum August des Jahres 2021 ein beachtlicher Rückgang um 13,9 Prozent auf rund 900.000 Personen zu verzeichnen.

Die Zahl der von Oktober 2021 bis August 2022 gemeldeten Ausbildungsstellen hat im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 20.000 Stellen zugelegt, nachdem sie zwei Jahre in Folge zurückgegangen war. Bei der Zahl der Bewerberinnen und Bewerber setzte sich die rückläufige Tendenz fort, wurde jedoch abgebremst (-3 Prozent nach zuvor -8 Prozent). Zudem finden Betriebe und junge Menschen oft nicht zusammen, so gab es im August 182.000 unbesetzte Ausbildungsstellen bei gleichzeitig 76.000 unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern.

Text: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)

Weitere Themen