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Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im März 2024

by Redaktion
  • Trotz positiver Tendenzen bei der Industrieproduktion, im Bau und im Außenhandel zu Jahresbeginn 2024 ist eine spürbare konjunkturelle Erholung derzeit noch nicht in Sicht. Dagegen sprechen die nach wie vor die schwache Binnennachfrage, die hohen Finanzierungskosten sowie die noch gedämpfte Stimmung bei privaten Haushalten und Unternehmen. Die meisten Wirtschaftsforschungsinstitute gehen in ihren jüngsten Prognosen von einem erneuten Rückgang des BIP im ersten Quartal 2024 aus.
  • Die Produktion im Produzierenden Gewerbe stieg nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Januar gegenüber dem Vormonat um +1,0%. Das markiert den ersten spürbaren Anstieg seit 11 Monaten. Sowohl Industrie als auch Baugewerbe erhöhten ihren Ausstoß (+1,1% bzw. +2,7%). Der Bereich Energie hingegen meldete ein deutliches Minus (-3,7%). Bei den Auftragseingängen kam es im Januar gegenüber dem Vormonat erwartungsgemäß zu einem Rücksetzer (-11,3%). Im Dezember hatte es infolge von Großaufträgen einen Anstieg um 12% gegeben. Im weniger schwankungsanfälligen Zweimonatsvergleich lagen die Bestellungen um 5,9% im Plus. Ohne Berücksichtigung von Großaufträgen gingen sie um 2,1% zurück.
  • Die realen Umsätze im Einzelhandel ohne Kfz sind im Januar gegenüber dem Vormonat um 0,4% gefallen, nachdem sie bereits in den vorangegangen zwei Monaten rückläufig waren. Im Vergleich zum Vorjahresmonat meldete der Einzelhandel im Januar ein reales Umsatzminus von 1,5%. Insgesamt bewegen sich die Frühindikatoren überwiegend seitwärts und dies auch nur auf sehr niedrigem Niveau.
  • Die Inflationsrate belief sich im Februar auf 2,5%, das ist der niedrigste Wert seit Juni 2021. Im Januar lag die Rate bei 2,9%. Damit ist die Inflation seit März 2023 im Trend rückläufig. Nahrungsmittel verzeichneten mit 0,9% die niedrigste Teuerung gegenüber dem Vorjahresmonat seit Dezember 2020. Bisher war die Preissteigerung hier seit Kriegsausbruch stets überproportional ausgefallen. Die Verbraucherpreise für Energie lagen im Februar trotz der im Januar 2024 weggefallenen Energiepreisbremsen und der CO₂-Preis-Erhöhung um 2,4% niedriger als im Vorjahresmonat.
  • Der Arbeitsmarkt erweist sich angesichts der konjunkturellen Schwächephase weiterhin insgesamt als robust, entwickelt sich aber weiter zwiespältig: Die Arbeitslosigkeit erhöhte sich im Februar zwar leicht um 11.000 Personen, die Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stiegen im Januar bzw. Dezember dennoch auch merklich. Die Frühindikatoren trübten sich etwas ein, die Arbeitsnachfrage liegt aber weiter auf hohem Niveau.
  • Der Frühindikator IWH-Insolvenztrend weist für Februar 2024 einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen um 10,8% ggü. dem Vormonat Januar auf 1.193 aus (Vorjahresmonat: +43,2%). Dabei handele es sich laut IWH um den höchsten Wert seit Beginn der IWH-Datenerhebung im Jahr 2016. Für die kommenden Monate erwartet das IWH weiter steigende Insolvenzzahlen.

Text: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

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